
„Eine Konsole ist zum Spielen da. Ein Rechner für all die andere Software.“ -Das ist eine weit verbreitete Meinung.
Wofür sollte man sonst noch Konsolen herstellen, wenn sie immer mehr zur Multimedia-Station mutieren; also letztendlich wieder zu einem Rechner? Ich freue mich immer, wenn ich meine N64-Kasetten in die Konsole stecke und alles funktioniert. Ohne Installation oder ähnliches. Manchen ist es aber schlichtweg egal, auf welcher Konsole sie ein Banjo Kazooie spielen. Deshalb zahlt man gern 800-1200 Microsoft-Points für einen N64-Remake, um es auf der guten 360 spielen zu können.
Menschen mit anderen Mitteln, tückische Trickser und Hacker, sparen sich das Geld lieber. Sie investieren eher etwas Zeit und Aufwand in einen kleinen Hack und zocken das Retro-Spiel per Emulator. Hört sich jetzt noch nicht so besonders schwierig an, da es unzählige YouTube-Videos zum Thema „Wie installiere ich einen Emulator auf meiner Xbox“ gibt. Nachteil: Nach dem flashen und customizen sind Firmware-Updates oft Geschichte. Das ging den Hackern GliGli und Tyros stark auf die Nerven!
Die beiden verwenden eine kleine Platine, um ein Störsignal auf die Resetleitung der neuen XBOX 360 Slim zu senden. Somit sind Updates möglich, das Installieren von Linux oder Emulatoren und scheinbar können auch gebrannte DVDs gelesen werden. Die Sicherheitsprüfung des Bootloaders wird nicht mehr durchgeführt, stattdessen wird ein eigener Programmcode verwendet.
Ihr könnt das auch?
Ich tue mich schwer inwiefern ich das Customizen gutheißen soll. Auf der einen Seite stehe ich voll zum Spieler, der den schönsten Spielgenuss erleben soll. Wenn er das tut, indem er alte, liebgwonnene Spiele auf einer neuen Konsole spielt, finde ich das in Ordnung. Auch das Bauen von N64-Handhelds und das Modden von Konsolen finde ich sind super Ideen. Man hat die Konsole ja gekauft, man kann mit ihr machen, was man will.
Doch die Hersteller zu bescheißen und deren Blockaden zu umgehen, die ja grundlegend dafür sorgen, dass auch die Familien der Mitarbeiter ein Brot auf den Tisch bekommen, kann ich weniger unterstützen. Schließlich sind sie es, die für unseren Spielegenuss sorgen. Aber das ist schon wieder eine ganz andere heikle Diskussion, deren Ausgang oft einfach vom Gamertyp abhängt.
Hier das YouTube-Video der beiden Hackerkollegen:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=JyYdL4L6vwE&feature=player_embedded[/youtube]
Quelle Bild
Das mit dem N64 sind klasse Ideen. Braucht man nicht groß drüber diskutieren.
Aber dann die Spiele zu hacken finde ich auch inakzeptabel. Wie du schon gesagt hast, sitzen SIE ja Jahrelang beim programmieren, und da kann man ja auch was zurückgeben.
Konsolen sind zunächst mal nicht billig, und 70€ für ein Spiel zu verlangen ist viel zu oft unangemessen hoch und lächerlich frech. Bei Nintendo z.B wird der Preis für ein Mario- oder Zeldaspiel niemals sinken, ehe die neue Konsole erscheint.
Viele Sachen will man mal probieren, und oftmals gibts keine Demo, sondern nur einen Trailer, der einem das blaue von Himmel verspricht. So: „Kinect“ und jedes zweite Spiel, Marke „SquareEnix“, und wegen einem Fünkchen interesses möchte man noch kein Spiel kaufen und 70-80€ ausgeben, damit es sich als schlichtweg schlecht entpuppen wird. Man läd es halt lieber herunter, spielt es eine halbe Stunde, erkennt, dass es totaler Mist ist und ist dann Froh es wieder von der Platte löschen zu dürfen. Andernfalls hat man ein kleines Vermögen für Bellos neue, bunte Frisbeescheibe investiert – das tolle, farbig gedruckte Booklet kann man sich ja nebens Klos legen oder so.
Eben diesen Weg würde glaube ich jeder gerne gehen: Nämlich das Antesten und Prüfen der Software. Oft kann man ja Demos spielen, doch wie du schon gesagt hast, gibt es viele Entwickler, die eben gern darauf verzichten. Aus diesem Grund gibt es ja auch einige Spielemagazine und Plattformen, bei denen man sich informieren kann.
Allerdings ist „informieren“ niemals „selbst spielen“. Deshalb kann ich verstehen, dass Menschen, die nicht einfach mal 70 Euronen für ein neues Games ausgeben wollen, weil sie eben noch andere/wichtigere Ausgaben haben, eher dazu neigen, das Spielgefühl irgendwie anders zu erfahren. Entweder bei nem Kumpel, bei nem Händler, oder eben durch den illegalen Download.
Bei Musik ist es oft das gleiche und es geht einfacher: Bevor ein Album gekauft wird, landet es schnell erstmal im Download-Ordner, um zu checken, was man da so bekommt. Und wenn es gut ist und seine ca. 20 Eus wert, wird es von liebhabern gekauft. Bei MediaMarkt oder ähnlichen Ketten hat man oft die Möglichkeit, Alben mal in den Player zu packen und anzuhören.
Gäbe es so eine Anspielmöglichkeit für Games auch, wäre das ein kompromissvoller Schritt, da es SquareEnix dann sowieso egal sein kann, ob sie eine Demo zu FinalFantasy 69 rausbringen oder nicht.
Allerdings rechtfertigt das alles immernoch keine Illegalen Tätigkeiten. Wobei ich deinen Einwand berechtigt finde. Es ist eben nicht jedem möglich, seine Ware vorher zu testen. Ob das die Hersteller ausnutzen, sei dahingestellt.
Uns bleibt wohl nichts anderes übrig als zu warten, bis das Spiel für 10-15 Euro zu erhalten ist, damit das Anspielen und Testen sich lohnt. Oder wir verkaufen den eben besorgten Vollpreistitel wieder und haben für den Fehlkauf 10 Euro Verlust gemacht.
Grüße,
René